Griffon als Rassebezeichnung
Es existieren sowohl in Deutschland als auch im europäischen Ausland die unterschiedlichsten als Griffons bezeichneten Rassen. Dieses führt häufig zu Missdeutungen, da es weitere Griffons gibt, die mit unserem Vorstehhund lediglich den Namen gemeinsam haben.
So gibt es in Frankreich die unterschiedlichsten oft nur regional bekannten Hunderassen. Sie haben ihren Ursprung in der ehemals feudalen Gesellschaft. Die einzelnen Adelshäuser hielten sich damals große eigene Hundemeuten; denn die Jagd war ausschließlich ihr Vorrecht.
Auf diese Weise entwickelten sich verschiedene Hunderassen in großer Vielfalt. Es gibt neben den langhaarigen „Epagneuls" und den kurzhaarigen „Braques" die rauhhaarigen „Griffons". Auf die Benennung der Haarvariante folgt bei der Namensgebung in Frankreich, jeweils der Name der Region bzw. der Provinz, in der sich die Rasse ursprünglich entwickelte. Falls in der Bezeichnung eine Größenangabe erfolgt, so wird diese der Herkunftsbezeichnung vorangestellt.
So gibt es in Frankreich neben dem „Korthals-Griffon" heute noch folgende Griffon - Rassen:
- Griffon Vendeen (weiß-braun gefleckt)
- Griffon Fauve de Bretagne (harsches fahlrotes Haar)
- Griffon Nivernais ( graubraun)
- Griffon Bleu de Gascogne (grau-blau gefleckt)
Lediglich bei den „Griffon Vendeen" gibt es auch heute noch alle vier Größenschläge. Zwei große Niederlaufhunde werden als „Petit Basset" bzw. als „Grand Basset" bezeichnet. Zwei normalgroße Schläge werden als „Briquet Griffon", der in der Größe etwa dem "Kleinen Münsterländer" entspricht, oder als „Grand Griffon", der etwas höher als die meisten Vorstehrassen ist, bezeichnet. Den „Griffon Bleu de Gascogne" und den „Griffon Nivernais" gibt es nur noch in der Standardgröße von etwa 60 cm Stockmaß. Vom bretonischen Griffon gibt es nur noch den kleinen Basset-Schlag. Französische Griffons (außer dem Korthals-Griffon) wurden seit Jahrhunderten in kleinen oder größeren Verbänden gehalten. Streitsüchtige oder aggressive Hunde konnte man dort nicht gebrauchen. Als Meutehunde waren die Hunde gezüchtet, weitläufig und selbstständig zu jagen. Sie weisen eine ausgezeichnete Nase und angeborenen Spurlaut auf. Sie entsprechen in ihrem Verwendungszweck eher den deutschen Stöberhunden, wie z.B. dem "Deutschen Wachtel". Da diese Hunde als Spezialisten gezüchtet sind, kann man von ihnen nicht erwarten, andere Aufgaben zu erfüllen als die, auf die sie im Laufe der Jahrhunderte selektiert wurden. Das Apportieren liegt ihnen von Natur aus nicht besonders. Im Gegensatz zum „Korthals-Griffon" sollten und können sie daher nicht als Vollgebrauchsjagdhund angesehen werden. Selbst zwei Pinscherrassen verwenden die Rassenbezeichnung Griffon, es handelt sich um den „Griffon belge" und den „Griffon Bruxellois".
Französische Vorstehhunde mit der Bezeichnung „Griffon" werden in „Griffon a`poil dur" und in „Griffon a`poil laineux" unterteilt. Bei all diesen Rassen steht die Bezeichnung Griffon für deren äußeres Erscheinungsbild, es handelt sich generell um Rassen mit hartem, harschen Haar, meist mit buschigen, struppigen Augenbrauen und einem ausgeprägten Bart